Falsch getankt in Brandenburg

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Risiken und Versicherung

Falsch getankt: Welche Risiken drohen – und wer zahlt den Schaden?

Ein Moment der Unachtsamkeit an der Zapfsäule kann weitreichende Folgen haben. Besonders bei Stress, Dunkelheit oder an fremden Tankstellen ist eine Fehlbetankung schnell passiert. Ob Diesel statt Benzin oder umgekehrt – oder noch schlimmer: AdBlue im Dieseltank – das Ergebnis kann teuer werden. Doch wie gefährlich ist eine Fehlbetankung wirklich? Und welche Versicherungen übernehmen den Schaden?

Technische Risiken: Mehr als nur ein „kleiner Fehler“

Moderne Fahrzeuge verfügen über hochpräzise Einspritzsysteme, empfindliche Sensoren und komplexe Kraftstoffleitungen. Bereits kleinste Mengen des falschen Kraftstoffs können große Schäden verursachen. Bei einem Diesel-Fahrzeug führt die Zugabe von Benzin zur Reduzierung der Schmierfähigkeit – mit fatalen Folgen für Einspritzpumpe und Injektoren. Umgekehrt kann Diesel in einem Benziner die Zündfähigkeit des Kraftstoff-Luft-Gemischs massiv beeinträchtigen.

Noch heikler ist der Fall, wenn versehentlich AdBlue in den Dieseltank gefüllt wird. AdBlue besteht aus Harnstoff und Wasser – beides gehört auf keinen Fall in den Kraftstoffkreislauf. Wird der Motor dennoch gestartet, kann es zu massiver Korrosion im Tank, der Hochdruckpumpe und den Leitungen kommen. Die Folge sind Reparaturen im vier- bis fünfstelligen Bereich.

Versicherungsschutz: Wer zahlt bei Fehlbetankung?

Grundsätzlich gilt: Fehlbetankung wird als selbstverschuldeter Schaden betrachtet. Die Kfz-Haftpflichtversicherung greift in diesem Fall nicht, da kein Dritter geschädigt wurde. Auch die Teilkaskoversicherung übernimmt derartige Schäden in der Regel nicht, da Fehlbetankung nicht zu den versicherten Risiken zählt.

Eine Vollkaskoversicherung hingegen kann in Einzelfällen einspringen – vorausgesetzt, es handelt sich um Folgeschäden (z. B. Motorschaden) und keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Einige Versicherer schließen Fehlbetankung explizit aus, andere decken sie unter bestimmten Bedingungen. Wer sicher gehen will, sollte die eigenen Vertragsbedingungen genau prüfen oder direkt bei der Versicherung nachfragen.

Schaden vermeiden – professionellen Notdienst rufen

Am wichtigsten ist jedoch, den Motor nicht zu starten. Solange der falsche Kraftstoff nur im Tank ist, lässt sich der Schaden durch professionelles Abpumpen oft komplett vermeiden. Wird der Motor gestartet, kann sich der Kraftstoff im gesamten System verteilen – und damit deutlich höhere Reparaturkosten verursachen.

Experten raten deshalb, bei jeder Form von Fehlbetankung sofort einen mobilen Notdienst zu verständigen. Dieser kann das Fahrzeug direkt vor Ort entleeren, das System reinigen und im besten Fall weitere Schäden verhindern. Besonders bei AdBlue-Falschbetankungen oder wenn bereits kleine Mengen eingefüllt wurden, zählt jede Minute.

Fazit:

Eine Fehlbetankung ist kein Bagatellschaden. Wer schnell und richtig reagiert, kann schlimmere Folgen vermeiden – und spart sich im Zweifel tausende Euro. Versicherungen übernehmen den Schaden meist nur teilweise oder gar nicht, daher ist Vorsorge und schnelles Handeln das A und O.

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